Montag, 29. September 2014

Die Ereignisse letzter Woche knapp zusammengefasst

Hallo ihr Lieben,

ein ganz schneller Blog, der die letzte Woche zusammenfasst. Gleich muss ich nämlich los zum Flughafen, Kathi abholen! Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, dass sie kommt! Ich freue mich total :-)

Und noch eine gute Nachricht, für die, die es noch nicht wissen: ich habe meine Bachelorarbeit mit dem bestmöglichsten Ergebnis, einer 1,0 abgeschlossen! Da bin ich natürlich doch ein bisschen stolz und habe wieder die Hoffnung, dass mir Inge und Papa doch tatsächlich mein Zeugnis mitbringen können. Das brauche ich nämlich zum beantragen eines Arbeitsvisums.

Apropos Arbeit: zwar konnte ich nicht in der Bäckerei arbeiten, doch habe ich immerhin der Fernsehsendung-Produktionsfirma des lokalen Senders von Tôkyô (TBS) helfen können. Denn sie fragten mich, ob ich denn bereit wäre ihnen beim Dolmetschen bei Interviews mit Ausländern zu helfen, was ich natürlich gerne tat.

Sonntag bis Dienstag trafen wir uns immer in dem Stadtviertel Harajuku und ich befragte Ausländer, wie sie Japan finden, was sie toll finden, was besonder "japanisch", wie sie Tendon finden (Tendon ist ein Gericht, welches aus Reis besteht, der mit Tempura, fritiertem Gemüse, bedeckt ist. Ales befindet sich in einer Schüssel.) und ob sie die Geschichte von Hello Kitty gehört haben (die Neustes "Erkenntnisse" zeigen nämlich, dass Hello Kitty gar keine Katze ist, sondern ein Mädchen aus England...naja, okay...). Es war zwar teilweise echt anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht.

Abends zog ich dann um und Dienstag früh endlich war ich in meinem neuen Zimmer angekommen! Ich wohne jetzt in der Nähe vom großen Ueno-Park (ca. 10-15 min. laufen), in einem Share-House. Allerdings ist dieses Haus eher wie eine Art Hostel, in dem jeder sein eigenes Zimmer hat und das Bad sowie die Küche teilt. Ich habe allerdings meine "Mitbewohner" noch nicht wirklich getroffen oder mit ihnen sprechen können. Außer mit dem netten Pärchen in dem untersten Apartment. Die beiden kommen aus Amerika und sind seit ein paar Monaten in Japan. Sie wollen gerne bis nächsten Sommer bleiben.
Aber hier erstmal ein paar Fotos von meinem Zimmerchen (ganz aktuell!)

Für den Preis ist das Zimmer recht groß. Ich habe teurere gesehen, die wirklich nur ein schmales Rechteck waren und in dem dann nur ein kleines Winzbett stand.

Wie man sieht habe ich mir es schön gemütlich eingerichtet und fleißig alles mit Blümchenfolie aus dem 100 yen Shop beklebt :-)


Und ein persönlicher Touch: Fotos, die mir Kathi und Borris geschenkt haben.

Der Ausblick aus meinem Zimmer



Ich finde, es sieht gar nicht so sehr nach Tôkyô aus, eher nach einer normal großen Stadt. Aber ich finde es gut so.


Ich mag, dass mein Zimmer große Fenster hat, denn das ist in Japan ziemlich selten. Meist haben Zimmer nur kleine Fenster mit Milchglas, durch das man nicht hindurchschauen kann. Allerdings ist es auch nachts und vor allem morgens sehr hell, sodass ich Gebrauch von meiner Schlafmaske machen muss. Aber gut, dafür hab ich sie ja auch. Ansonsten ist die Gegend recht angenehm, es gibt in der Nähe zwei Supermärkte und zwei günstige 24-Stunden Märkte. Nur zwei Straßen weiter ist ein süßer kleiner Schrein.

 Aber zurück zu meinem Dolmetschen: Am Mittwoch, den 24.09 fuhren wir zum Fuji, um dort ein paar Ausländer zu interviewen. Wir fuhren zum im Volksmund auch bekannten "Selbstmord-Wald", da sich dort vergleichsweise viele Menschen das Leben nehmen. Schon ziemlich gruselig dieser Gedanke.

 Der Wald an sich sah eigentlich sehr schön aus, ein bisschen verwunschen, wie bei Prinzessin Mononoke. Doch bei den Eingängen der Wanderwege standen dann Schilder, die besagen, man sollte doch zuerst noch einmal an Familie, Kinder und Freunde denken und dass es für alles eine Lösung gäbe, man sei nicht alleine. Nun gut.
Ausländer waren hier allerdings recht schwer zu finden, wir trafen erst einen Amerikaner, der ein Volunteer in einem nahegelegenen Café macht und später ein Pärchen, welches wir befragen konnten. Während dem Interview erfuhr ich, dass der Wald aus Fuji-sans Asche und Lava entstanden ist, was den Wald einzigartig und noch beeindruckender macht wie ich finde.
Dann fuhren wir zum Fuji Q-Highland (leider nich rein...) und trafen uns mit zwei australischen Menschen, die an einer Tour, organisiert von einer Reisegesellschaft, teilnahmen. Wir begleiteten die beiden mit der Kamera und interviewten sie zwischendurch. Wohin die Reise für uns ging, wusste ich allerdings auch nicht. Auf einem Parkplatz hielten wir dann kurz an, und sollten uns einen roten Overall anziehen.

Dort erfuhr auch ich dann, dass wir in eine Höhle klettern werden. Wie aufregend! Das hatte ich auch noch nicht gemacht!
Der Weg zur Höhle durch DEN Wald.





Da ging es dann runter in die Höhle










Wie sich rausstellte, war es eine Eishöhle. Früher wurde sie von den Menschen als Kühlschrank benutzt.

Sehr beeindruckend, aber sehr kalt...


Die nächsten Tage hatte ich frei und traf mich mit Freunden, ging aus und machte einen Spaziergang nach Ueno.
Auf dem Weg nach Ueno: der Skytree

In Ueno fand ich einen "Yodobashi Camera", einen Elektrofachmarkt. Dort "testete" ich dann erstmal die Fußmassagegeräte...

Das hier war etwas komisch und nicht wirklich angenehm. Aber immerhin pink...

Der Eingang der Ueno-Parks. Hier werde ich bald mit Kathi hingehen. Muss man ja mal gesehen haben :-)



Der Schrein in der Nähe meines Zimmers.


Und gestern war ich dann auf dem "Moshi moshi Nippon"-Event. Dort traten viele regional bekannte japanische Bands und bekannte Menschen auf und es gab viel von der modernen Popkultur zu sehen.
Am Ende trat dann Kyari Pamyu Pamyu auf, eine Sängerin, die ziemlich verrückte, bunte Musik macht. Ich finde sie eigentlich ziemlich lustig und so freute ich mich, sie mal live zu sehen.
Dort fand das Festival statt. Die Bühnen befanden sich in dem Stadion




KYARIIIII!!!






Alles in allem eine ganz gute Woche. Ob ich weiter bei Interviews helfen kann, werde ich sehen. "Sie rufen mich an." Na, mal schauen, was das noch wird... Aber allzu große Hoffnungen mache ich mir nicht. Nächsten Samstag habe ich ein Vorstellungsgespräch für den Posten einer Englisch-Lehrerin. Ich bin mal gespannt und werde natürlich weiter berichten!

Huch, jetzt wo ich auf die Uhr sehe: Ich muss bald los. Ich kann Kathi ja schließlich nicht alleine am Flughafen stehen lassen!! Ich melde mich so bald ich kann wieder! :-)

Bis bald!! じゃーね!(^0^)/


Freitag, 19. September 2014

Im heimatlichen Nagano

So, da melde ich mich mal wieder aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Diesmal möchte ich euch über die (leider zu kurze) Zeit berichten, die ich bei meiner "amerikanisch-japanischen Zweit-Familie" verbringen durfte.
Nachdem Williams Geburtstag gebührend gefeiert wurde (wir erinnern uns an den tollen "Farmhaus-Kuchen") kehrte für eine kurze Weile der Alltag ein.

Am nächsten morgen (11.09) wurde William zum Kindergarten gebracht und ich beschäftigte mich vorwiegend mit Bewerbungen schreiben (für den Posten eines Englischlehrers an diversen Kindergärten/Vorschulen/Grundschulen in der Umgebung Tôkyôs) sowie mit der Suche nach einem geeigneten Zimmer.
        Kleine Randinformation: Das mit dem Sharehouse in Ueno war schon nicht mehr aktuell, da ich gerne das Tatami-Zimmer beziehen wollte, dieses aber nur an Japaner vermietet wurde. Angeblich aber nur, "um das Gleichgewicht von japanischen und ausländischen Mitbewohnern zu halten". Ja, ist klar. Die dummen Ausländer können ja mit Tatami nicht umgehen. Gut, das mag wohl zu einem Großteil stimmen, aber es hat mich trotzdem geärgert, weil ich die ganze Zeit über, die ich in Obuse verbracht hatte, eben in einem Tatami-Zimmer wohnte. Alternativ boten mir die "netten" Leute dieses Hauses auch noch ein Share-room an. Aber wenn ich schon in einem Share-house wohne, möchte ich mein Zimmer nicht auch noch teilen... Deswegen lehnte ich ab. Na egal, dachte ich mir, dann suche ich mir eben ein anderes tolles Zimmer!
Nach dem Mittagessen kam Sarah auf die Idee, zu ein paar Recycle-Shops in Nagano zu fahren. Dieses Wahnsinns-Angebot lehnte ich natürlich nicht ab und los ging es auf eine lange Shopping-Odysee. Wir klapperten sämtliche Second-Hand-Läden (darunter natürlich auch Second-Street und Jumblestore!) in Nagano-city ab. Das war mal ein erfolgreicher Shopping-Trip! Ich kaufte (natürlich) relativ viel, aber da ja Second-Hand auch echt günstig ;-) Abends widmete ich mich wieder William, der total glücklich zu sein schien, dass "seine" Leo wieder da ist.
Der bereits bewohnbare super schöne Teil des Farmhauses
Und die Aussicht auf das Tal



Am Freitag, dem 12.09, schrieb ich mit einer ehemaligen Studienkollegin, die jetzt auch in Japan lebt und arbeitet. Ich fragte sie beiläufig, ob sie denn eventuell eine Arbeitsstelle für mich wüsste und sie empfahl mir gleich die deutsche Bäckerei "Tanne" in Tôkyô.  Sie rief dort an und sagte mir, ich solle mich gleich mal dort melden. Daraufhin rief ich natürlich an und machte für den 17.09, der Tag, an dem ich dann nach Tôkyô zurückkommen würde, ein Bewerbungsgespräch aus. Die Chefin klang sehr nett und bat mich noch, meinen Lebenslauf, wenn möglich, auf japanisch mitzubringen. Somit hatte ich eine neue Aufgabe: meinen Lebenslauf ins japanische zu übersetzen. Nachdem ich einen kleinen Kuchen für Sarah gebacken hatte (der Geburtstagskuchen war natürlich schon weg und so musste Nachschub her) fing ich damit an. Am Nachmittag kam Kaori vorbei, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Kaori war für sieben Monate im Ausland (Brasilien) gewesen und nun wieder in Nakano heimisch. Ich freute mich sehr, sie mal wieder zu sehen. Netterweise half sie mir auch gleich beim Übersetzen. Es stellte sich nämlich heraus, dass es in Japan einen einheitlichen "Lebenslauf-Vordruck" gibt, den man nur ausfüllen braucht. Doch selbst das war für mich nicht so einfach, weshalb ich umso glücklicher war, dass sie mir dabei half. Und voilá, fertig ist mein japanischer Lebenslauf - oder auf japanisch: Rirekisho 履歴書
Hier ein kleiner Ausschnitt, damit ihr euch vorstellen könnt, wie in etwa ein japanischer Lebenslauf aussieht:



Am nächsten Tag, Samstag, den 13.09 stand auch gleich das nächste Event an: "die Stadterneuerungs-Gesprächsrunde auf dem Lagerströmie-Hügel" (das ist die deutsche Übersetzung des Events). Für alle, die nicht wissen was Lagerströmie sind: es ist eine bestimmte Pflanzenart, (s. http://de.wikipedia.org/)
Es war sehr interessant! Zuerst wurde zusammen gekocht. Es gab viel gutes Obst und Gemüse aus dem Anbau der Dorfbewohner und verschiedene Suppen.



Auch William durfte beim kochen helfen.




Und ich auch. Ein Teigstück sollte mit der Hand "ausgerollt" und dann davon kleine Stücken abgerissen werden, die dann in die Suppe hinein sollten.

Eine ausgefeilte Technik, die man erst mal lernen muss...



Aber mit der Hilfe der zwei lieben Omas klappte das eigentlich ganz gut :-)

Dann wurde der Tisch gedeckt und alle Mitglieder versammelten sich.


Viel Gemüse vom heimischen Berg und japanische Birnen (unten im Bild). In Japan gibt es so viel mehr Gemüse zur Auswahl, dass ich ganz oft nicht weiss, wie ich das eigentlich zubereiten soll. Meine Faustregel dann: kochen und Sojasoße drüber. Hat bisher immer geschmeckt ;-)

Sogar eine "vegetarische" Suppe, mit einem Teig-"Herz", dass die Omas extra für mich reingemacht und auch wieder rausgefischt hatten. Dass da auch ein paar Fischstreifen in der Suppe waren und sie somit nicht vegetarisch ist, habe ich einfach verschwiegen und sie an Ai, die seit bestimmt anderthalb Jahren für Sarah arbeitet, weitergegeben.

Nach dem Essen wurde die "Rederunde" eröffnet. Allerdings nicht von Joe. Der kam dann später dran. Da die zwei relativ neu in der Gemeinde "Wahako" sind, sollten sie sich kurz vorstellen.

Sarah ist ja zum Glück schon darin geübt, Reden zu halten.

Zu meiner Überraschung sollte auch ich mich kurz vorstellen. Hilfe! Damit hatte ich nicht gerechnet. Naja, Augen zu und durch. Ich stellte mich kurz vor, erzählte, dass ich jetzt in Tôkyo versuche Arbeit zu finden. Alle waren begeistert. Puh, Glück gehabt :-)

William und ich alberten natürlich wieder herum, als die Reden vorbei waren.

Ein schönes kleines Häuschen, das in der Nähe von unserem Treffpunkt war. auf der Veranda hatte man einen sehr schönen Blick über das Tal.

Aber auch von unten war der Ausblick nicht zu verachten.


Schönes Nagano!
Abends verabredete ich mich mit Ai, und wir fuhren in Tommys Bar, DIE Bar, DER Place to be in Obuse! Da war ich auch schon lange nicht mehr! Ich freute mich ein paar bekannte Gesichter zu sehen und genoss das vegetarische Curry, das es dort gab.


Durch Zufall erfuhr ich dann, dass das Kitsune-matsuri am nächsten Tag stattfinden sollte. Juhu! Endlich mal wieder meinen Yukata tragen! Ich fragte Ai, ob sie denn mit mir zusammen hingehen würde. Glücklicherweise fand das Fest an einem ihrer freien Tage statt, sodass sie zusagte.

Am 14.09 hieß es dann: Yukata an und ab zum Kitsune-matsuri. Es war mal wieder ganz schön, ein bisschen in Obuse herumzulaufen. Ich traf meine Kimono-Lehrerin, die sich natürlich sehr freute mich (vor allem im Yukata) zu sehen.

Die kleinen Fuchs-Tänzerinnen. Leider ohne William, der ungefragt mittanzt



Mit dem glücklichen Brautpaar in einer neuen Kutsche, in der für beide Platz ist! Super cool! Ai ist das Mädchen im blauen Yukata. Und ganz rechts ist eine Bekannte, die ich des Öfteren mal in Obuse getroffen habe.


Dieses Mal fand das Fest nicht auf dem Parkplatz statt, sondern in einem nahegelegenen Schrein, den ich früher auch mit William oft besuchte.











Danach ging es nochmal zum Aufwärmen in Tommys Bar, denn es ist mittlerweile richtig kühl abends. Vor allem in Nagano. Dort trafen wir dann ein paar ältere Herren, von denen mit ein paar bekannt vorkamen. Wir tranken zusammen etwas und gingen noch in das Karaokelädchen nebenan, dessen Besitzer ich von vorherigen Besuchen noch kenne. Ein insgesamt lustiger Tag und Abend.

Der Montag, 15.09, war ein National Holiday Tag, an dem Schulfrei war. William blieb zuhause und wir verbrachten den Tag miteinander. Wir waren eh alle ein bisschen am kränkeln (mir ging es aber schon wieder gut, hatte zwischendurch mal ein bisschen schnupfen und Halskratzen) und machten ein bisschen ruhig. Vor dem Mittagessen gingen William und ich noch eine Runde spatzieren, hinunter zu dem Spielplatz, der in der Nähe des Hauses liegt, in dem Sarah und co. vorher wohnten und das jetzt von Ai bewohnt wird. Dort gab es allerdings recht viele Stechmücken, weshalb wir nicht so lange dort bleiben wollten.
Aber, wie sollte es auch anders kommen: ich hörte ein lautes kontinuierliches Maunzen, ganz in der Nähe. Es klangt nach verzweifelter Katze. Heimatloses-Kätzchen-Radar aktiviert! Ich "rief" nach ihm und prompt tauchte aus dem Gebüsch ein kleines weiß gemustertes Kätzchen auf. Wusste ich es doch! Es sprang mir gleich in den Schoss und fing an zu schnurren. So ein liebes Ding. William und ich verliebten und sofort in sie und überlegten, sie mit nach Hause zu nehmen, wohl wissend, dass Sarah keine Katzen mag (schlechtes Erlebnis in der Kindheit. Aber es sind ja nun mal nicht alle Katzen gleich!). Doch vorher klingelten wir bei einem benachbarten Haus um zu fragen, ob die Katze denn nicht doch jemandem gehöre. Uns wurde gesagt, dass die Katze nicht bekannt vorkommt und sie wahrscheinlich ausgesetzt wurde. Passiere hier wohl manchmal. Fall geklärt. Kätzchen muss mit. Außerdem braucht ja auch jede Farm eine Katze, fanden wir. Zum Mäusefangen. Auch die Katze wollte mit. Sie lief uns nämlich hinterher. Bis nach Hause. Dort gaben wir ihr erstmal ein bisschen Schinken zu fressen, da wir nichts besseres hatten. Dann brachten wir sie ins "Office", in dem Ai arbeitete und zeigten ihr das Kätzchen. Auch Ai verfiel dem kleinen Ding sofort! Das Kätzchen fühlte sich sehr wohl und machte es sich auch sofort auf Ais Schoss bequem.
Und so kam die Farm zu ihrem Kätzchen. 

Wir zeigten dem Kätzchen den Garten und es folgte uns artig.

William wünschte sich ein Selfie von uns mit der Katze.

Und wie lieb er sie hat! Dabei musste ich ihm natürlich erstmal erklären, dass man mit Katzen ganz vorsichtig umgehen muss. Aber dieses Kätzchen hier ist total geduldig und lieb und hat nicht einmal gebissen oder gekratzt.






Ihr Schlafplatz im Büro unter dem Tisch. Ich glaube, sie mag es dort
Aber noch lieber mochte sie es unter meinem Pulli :-)



So vergingen die Tage ereignisreich und leider viel zu schnell. Am Dienstag verbrachte ich den Tag mit Sachen zusammenpacken, weiterhin Zimmer in Tôkyô suchen und mit William und Katze.
Bald schon war es Mittwoch der 17. an dem es für mich zurück nach Tôkyô gehen sollte. Sarah hatte an diesem Tag einige Meetings dort, weshalb sie mir anbot, mich mit dem Auto mitzunehmen. Sehr, sehr lieb!! Da William nicht ganz fit war beschloss sie, ihn ebenfalls mit nach Tôkyô zu nehmen, was mich sehr freute, da ich so noch ein bisschen mehr Zeit mit ihm verbringen konnte.
Wir fuhren zusammen nach Roppongi, zu einem Fernsehsender (TBS). Dort traf sich Sarah mit ein paar Leuten von der Programmplanung. Ich bekam auch gleich eine Visitenkarte in die Hand gedrückt mit den Worten: "Melden Sie sich, bitte!" Juhu! Ein potentieller Job?
Aber halt, da war ja noch das Interview in der Bäckerei am Nachmittag. Sarah fuhr mich sogar bis nach Chiba vor die Haustür, obwohl sie gar nicht viel Zeit hatte. Das war echt total lieb und hat mich sehr gefreut. Weniger gefreut hat mich allerdings der Abschied von meinem William, den ich wieder sehr vermissen werde. Auch er wollte nicht, dass ich gehe, aber ich versprach ihm, ihn ganz bald wieder zu besuchen! Und da die Entfernung von jetzt an viel geringer ist, wird mir das hoffentlich auch gelingen!!
Ich bereitete mich auf mein Interview vor und fuhr schließlich los. Ich wurde sehr nett begrüßt. Das Interview war nicht sehr lange aber eigentlich sehr positiv. Leider kam mir mein nicht vorhandenes Arbeitsvisum in die Quere, weshalb mich die Bäckerei nicht einstellen konnte. Meine ehemalige Studienkollegin nämlich hatte das Work-and Travel-Visum, welches eine Arbeit mit Lohn erlaubt und sie einfach so dort anfangen konnte zu arbeiten. Natürlich ist es zuviel Aufwand und zu viel Papierkram für eine kleine Bäckerei, mir ein Arbeitsvisum zu beschaffen. Schade ist es wohl, aber ein Jobangebot ließ nicht lange auf sich warten... Vor dem Interview schrieb ich natürlich direkt an die Frau von dem Meeting, die sich auch prompt zurückmeldete. Wenn ich möchte, könne ich am Wochenende bei etwas mithelfen. Was genau, war noch ein bisschen unklar. Aber das erfuhr ich später. Ich sagte zu, weil ja daraus vielleicht etwas werden könnte :-)
Am selben Abend erhielt ich auch die Nachricht, dass ich das Zimmer, welches ich gerne haben wollte, haben könnte! Juhu! Ebenfalls in Ueno in einem nett aussehenden Share-House. Jetzt kommt doch die ganze Sache mal ins Rollen!

So geht es weiter mein Abenteuer in Japan. Noch ist mein Ziel ungewiss, aber ich lasse mich nicht von meinem Weg abbringen, auch wenn der hier und da Umwege beinhaltet. ;-)
Bald berichte ich weiter. Bleibt gespannt - so wie ich!
Bis bald, またね!(^0^)